Tuesday, December 30, 2008

Dienstag wie Dienst

Wenn ich an Dienstag denke kommt mir das Wort Dienst in den Sinn. Und dann denke ich, Mütter und Ehefrauen haben immer Dienstag, nie Freitag. Wochenende sowie Feierabende sind uns genauso fremd oder existieren nur in ferner Erinnerung. Ich kann mich noch an Kindheitstage erinnern, an denen mir schrecklich langweilig war und damals habe ich mir immer gewünscht, keine Langeweile mehr zu haben. Tja, man soll immer vorsichtig sein, was man sich wünscht. Einmal nur rumsitzen und nichts tun müssen oder nicht im Hinterkopf an die lange Liste der Dinge zu denken, die man noch unbedingt erledigen müsste, das wünsche ich mir heute. Und wenn frau sich dann mal wenige Augenblicke der Musse gönnt hat sie immer gleich ein schlechtes Gewissen. Warum haben Männer das eigentlich nie??

Monday, December 29, 2008

Montag

Heute ist Montag und bei uns ist Feiertag, Neu Jahr, ja doch, nach dem Mondkalender. Aber zum Feiern ist niemandem zu Mute. Erst mal gibt es zu viele traurige Nachrichten aus der Welt, die unsere Probleme wie Zuckerschlecken erscheinen lassen. Und dann hat mein Sohn seinen letzten Weihnachtsferientag. Er versteht zum Glück noch nichts von Krieg und Bomben. Meine Grossmutter, die zwei Weltkriege überlebte, hat immer zu mir gesagt, als ich auch noch nichts davon verstand, "ach Kind, hoffentlich erlebst du niemals Krieg." Das hoffe ich auch, denn aus der Ferne ist Krieg schon unerträglich. Aber ich denke, es ist wichtig, diese Bilder zu sehen, sie sprechen für sich selbst und sorgen dafür, dass wir nicht vergessen, wie gut es uns (noch) geht.

Saturday, December 27, 2008

Samstag ohne Wochenende

Muetter kennen das, Samstage ohne Wochenende. Weil Kinder wollen halt auch am Wochenende warme Mahlzeiten gekocht bekommen und frische Sachen anziehen und Freunde besuchen oder Einkaufen gehen, weil sie waehrend der Woche keine Zeit dazu haben, wenn Schule ist. Und dann denke ich an den Satz, ich arbeite nicht, ich bin Hausfrau. Das hoert sich an wie Dauerurlaub, trotz Kinder, Haushalt und einen ehelichen Hausarbeitsverweigerer.

Und weil das so ist gehe viele Muetter arbeiten, auch wenn sie es vielleicht nicht "noetig" haetten. Allein das schlechte Gefuehl, finanziell nichts dabeizusteuern loest bei vielen Frauen Schuldgefuehle aus. Und sobald es die Zeit erlaubt, d.h. wenn frau nach Jahren der Kinderaufzucht wieder mal etwas Zeit fuer sich haette, sucht sie sich einen Job, damit endlich Schluss ist mit dem Hausfrauenurlaub.

Tja, und somit fange ich meinen ersten Vollzeitjob seit 10 Jahren zu Februarbeginn an, allerdings erst mal nur fuer fuenf Monate als Aushilfe, um mal wieder Arbeitsluft zu schnuppern. Ich habe jetzt schon Muffensausen, wie das mit den Kindern und dem Haushalt klappen wird, aber wir werden es abwarten muessen und sehen wie's laufen wird. Ich bin selber sehr gespannt und natuerlich, ganz nach meiner Pessimistennatur, sehr skeptisch. Doch so eine Chance bekomme ich bestimmt nicht wieder und deshalb werde ich es versuchen. Zeit zum Bloggen wird mir dann wohl keine bleiben, so schwarz sehe ich jetzt schon.

Friday, December 12, 2008

Freitag ist frei

Nachdem die Internetverbindung auf meinem Laptop endlich wieder klappt steht meinem Bloggen hoffentlich nichts mehr im Wege, d.h. bis zum nächsten Zwischenfall, und wenn ich nicht zu beschäftigt bin, die Texte für den Blog meiner Tochter nachzulesen. Ja mein Töchterlein ist auch unter die Blogger geraten und hat grossen Erfolg, auch weil sie es täglich macht, denn sie hat ja Zeit. Mütter haben da noch eine Menge andere Dingezu bewältigen, bevor wir etwas Zeit für uns abknapsen können. Doch heute ist bei uns Wochenende, Freitag im wahrsten Sinne des Wortes. Aber ich bin auch stolz auf meine Tochter, die ein Tagebuch eines arabischen Mädchens führt, in der sie die Welt eines arabischen Teenagers erzählt. Sucht einfach nach Diary of an Arab Girl bei blogspot. Interessante Fotos sind auch dabei.

Tuesday, December 2, 2008

Mittwoch - schon wieder

Da dachte ich, ich sei wieder Blogger einsatzbereit und schwupps macht mein Computer schlapp. D.h. mein Laptop stellt keine Verbindung zu meinem Internet her, par tout nicht, egal was ich auch an Troubeshooting anstelle. Nach 10 Tagen Geduld weiche ich jetzt notgedrungen auf den Computer meines Sohnes aus, der morgens, dem Himmel sei Dank, in die Schule muss. Aber ab Freitag hat er Schulferien, drei ganze Wochen lang. Bis dahin muss sich der Techniker endlich erbarmen, mich in seinen vollen Terminplan einzuschieben. Denn ... und das kann eine Mutter von einem noch-nicht Computer besessenem Sohnemann nicht wissen ... Kinder lassen ihre Mutter nicht immer so oft und freundlich an ihrem Computer "spielen" wie eine Mutter das ihrem Engel von Sohn erlaubt, wenn sein Internet mal grad nicht klappt. Tja, Pech.

Monday, November 24, 2008

Montag Müde

Wenn jemand immer noch denken sollte, dass Mütter einen bequemen Job haben, dann sind solche Leute wirklich einfach nur dumm. Wie fühlt sich eine Mutter, wenn ihr Sohn von der Schule nach Hause kommt und ihr berichtet, dass seine Lehrerin ihn gebackpfeift hat, weil er die Antwort auf ihre Frage nicht wusste. Und wie fühlt sich eine Mutter, wenn sie feststellen muss, dass diese Praxis noch Gang und Gebe ist in Jungsschulen im Reigierungssektor hier im Persischen Golf, wo wir leben. Beschweren tun sich schon viele, aber irgendwie scheint kein Hahn danach zu krähen, denn es ändert sich wenig im Endeffekt.

Kurzum haben wir beschlossen ihn auf eine Privatschule zu schicken und das ist noch mal Stress, nicht nur wegen der hohen Kosten, sondern weil der Standard dort natürlich sehr viel höher ist, besonders in Englisch. Das bedeutet, ich als Mutter sitze mit ihm viele Stunden jeden Nachmittag und versuche, so gut wie es eben geht und so viel er eben in seinen Kopf hinein bekommt mit ihm zu lernen. Mal klappt es gut, aber manchmal ist er und ich ganz schön geschlaucht. Da bleibt kaum Zeit zum bloggen. Aber Frauen sind ja Meister im Multi-tasking und somit bin ich wieder da, hurra.

Sunday, November 2, 2008

Montag Mühe

Früher wollte ich meiner Mutter und Oma nie glauben, dass sie wegen mir genau so aufgeregt waren oder Angst um mich hatten, wie ich es als Kind empfand, wenn in meinem Leben eine Veränderung an stand. Ich musste doch schliesslich zum ersten Mal in die Schule gehen, oder ein Examen bestehen, oder die Führerscheinprüfung und nicht sie. Nun weiss ich, sie haben die Wahrheit gesagt. Es kommt mir bald so vor, als ob ich noch mehr leide als mein Sohn, der heute auf eine neue Schule gekommen ist, zusammen mit seinem jüngeren Cousin. Vor lauter Elend bin ich heute zu nix zu gebrauchen. Darum schreibe ich mir die Sorgen halt einfach von der Seele und gucke ständig auf die Uhr.

Der Morgen zieht sich endlos hin und ich hoffe und bete leise, dass alles gut geht. Die ersten Eindrücke können Kinder sehr negativ beeinflussen, besonders wenn sie sensibel und noch unsicher sind. Ich denke dann immer an meine erste Klasse zurück, in der mich unsere Klassenlehrerin Frau Fredie alleine schon mit ihrem grossen Dutt und der strengen Mine vom ersten Tag an eingeschüchtert hat. Ein hilfloses und elendiges Gefühl, dass frau auch noch nach 36 Jahren spürt.

Wednesday, October 29, 2008

Donnerstag Endspurt

Der langersehnte Endspurt ins Wochenende ist da. Das ist wie mit der Vorfreude, die ja angeblich die schönste Freude sein soll. Die Erleichterung im Angesicht des Vorwochenendes baut eine Mutter wieder auf. Nicht frühaufstehen zu müssen, um der Welt und ihren Problemen schon so früh die Stirn zu bieten, das hat was.

Aber was sitzte ich hier so lässig rum und blogge, die Mutter- und Hausfrauenpflicht ruft, denn das Phänomen "Wochenende" existiert nämlich nur in den Köpfen der Mütter als Wunschdenken. In Wirklichkeit existieren Wochenenden nur für Männer und Kinder, und vielleicht auch noch für Nicht-Mütter, obwohl ich nicht darauf wetten möchte. In diesem Sinne, frohes Schaffen, denn es schafft wohl keiner das "bisschen Haushalt" und alles, was sonst noch dazu gehört, ausser wir Frauen.

Tuesday, October 28, 2008

Mittwochsche Sackgasse

Es gibt einen universellen Rat zur Selbstverwirklichung in allen Selbsthilfebüchern, die ich bisher gelesen habe - werde aktiv, tu was, egal was, tu es einfach. Da wird von einer Frau berichtet, die sich in den Kopf gesetzt hatte ein Hundeschlittenrennen zu bestreiten, bevor sie ihren Job kündigen konnte, der sie nicht glücklich machte. Sie hat es geschafft, sie hat bei einem Hundeschlittenrennen mitgemacht und danach hat sie nie wieder Hundeschlittenrennen gefahren, aber sie war bereit, ihr Leben zu verändern. OHa.

Ich habe schon einiges geändert, aber ich komme mir vor, als ob ich immer wieder in einer Sackgasse lande. Meistens um die Mitte der Woche herum. Dann vergeude ich wertvolle Zeit und surfe zu lange im Internet oder mache an der Stelle im Haus sauber, wo es eigentlich noch gar nicht nötig wäre. Ich weiss wohl, dass ich feststecke, das äegert mich ungemein. Aber trotzdem, dass ich aktiv geworden bin und einiges in meinem Leben verändert habe, passiert immer noch nicht das, was ich erwarte.

Was erwarte ich eigentlich? Tja, dass ich einen Verleger für meine Story finde oder ein Magazin oder sonst was konkretes. Ja, konkret soll es sein. Im Moment ist mir noch alles zu strukturlos. Ich brauche und wünsche mir Struktur. Die habe ich aber im Moment nirgends, weder auf der Firma meines Mannes (der macht grad eine neue Filiale auf und ist im Stress), noch in der Schule meines Sohnes (der soll auf eine Privatschule und braucht dafür viel Unterstützung), und auch nicht in meinem Traumberuf als Schriftstellerin (was hilft es wenn ich zwar zu Hause schreiben kann, aber irgendwie immer noch auf eine Bestätigung warte, und zwar in Form von einem offiziell veröffentlichten Text, irgendwo). Das bedeutet, irgendwie stecke ich noch fest und muss herausfinden wo und wie, damit ich etwas dagegen tun kann. Aber das klappt einfach nicht mittwochs ....

Dienstag ... ist die Welt fast wieder in Ordnung

Was für eine Woche. Erst kann ich es nicht lassen an einem fiesen Furunkel solange rumzufummeln, bis ich mir ein riesiges Abzess eingehandelt habe, das jetzt mit Antibiotika behandelt werden muss. Dann hat mein Sohn einen Milchzahn der wackelt, aber nicht gezogen werden kann, weil sich da nämlich auch eine dicke Entzündung drunter eingeschlichen hat, d.h. auch er muss Antibiotikasaft schlucken. Dann finde ich unsere geliebte Katze tot auf der Strasse, wahrscheinlich angefahren von einem dieser hirnverbrannten Wohngebietsnachtrasern und jetzt will mein Sohn auch noch auf eine andere Schule wechseln, weil seine jetzige Schule ihm absolut nicht gefällt. Tja, und das bedeutet wiederrum Stress für die Mama, mich.

Aber frau kämpft ja bekanntlich wie eine Löwin für ihre Jungen. Da kann mich meine bevorstehende Backenzahnimplantation und die Geburtstagsparty meines Sohnes auch nicht mehr aus der Ruhe bringen. Was kommt, kommt, und ich denke "immer mit der Ruhe, nur keine Panik liebe Mütter", solange alle im Grossen und Ganzen körperlich gesund und munter sind, sollten wir uns nicht beschweren. Viel schlimmer scheinen mir Mütter mit schwerkranken Kindern dran zu sein. An die denke ich immer, wenn ich ab und an im Brass bin. Die gehen mir richtig ans Herz.

Wednesday, October 22, 2008

Mittwoch Gedanken

Während die Männer hinter ihrer Beute hinterher jagen, also ihrer Geschäftbeute meine ich natürlich, jagen wir hinter den Kindern her, damit sie ihre Hausaufgaben machen. Das ist furchtbar anstrengend und keine befriedigende Aufgabe, überhaupt nicht. Eigentlich nervt es ungemein und um ehrlich zu sein, wünsche ich mir eigentlich nur, dass mein Sohn endlich gross genug wird, damit er alleine seine Hausaufgaben machen kann und will. Aber das ist Wunschdenken und das ist mir natürlich auch bewusst.

Irgendwann wird er sich nur an seine nervige Mutter erinnern, die den ganzen Nachmittag nichts anderes zu tun hatte, als ihm seine Freude am Spielen und Internet Surfing ständig zu ruinieren. Das Leben ist hart. Danken wird er mir nicht dafür, dass mir seine Bildung sehr viel bedeutet und ich meine Nerven dafür opfere, um aus ihm einen erflogreichen Menschen zu machen. Das ist mir auch schon klar. Und wenn der Frust mich packt dann gehe ich in mein Büro und schreibe weiter an meinem nächsten Buch. Aber das wird noch etwas dauern, vielleicht solange bis mein Sohn endlich lernt, seine Hausaufgaben alleine zu machen.

Tuesday, October 21, 2008

Dienstag - Mein Traum

Jeder Mensch hat wohl einen Traum, oder vielleicht auch mehrere. Manche arbeiten bewusst und zielstrebig daraufhin, aber die meisten verschieben ihren Traum erst mal auf später, wenn die Zeit reif ist. Und viele verlieren ihn dann auch in dieser Zeit. Mütter, zum Beispiel, tun das bestimmt auch oft, weil als Mutter hat frau erst mal alle Hände voll zu tun, mit den lieben Kleinen natürlich. Und das dauert bis die mal gross genug sind, damit Mama wieder genug Zeit hätte für ihren Traum und die Kiddies nur noch nebenher bekümmern muss.

Bei mir ist diese Zeit jetzt gekommen. Mein Traum ist mir nicht verloren gegangen, obwohl er eine ganze Weile verschüttet war. Ich habe ihn mühselig wieder ausgegraben und arbeite jetzt daran, Schriftstellerin zu werden. Nach einigen Selbsthilfebüchern, wovon ich ja auch schon eines erwähnt habe, denke ich jetzt nicht mehr, dass ich nicht gut genug bin, um meinen Traum verwirklichen zu können. Ich kann es wirklich schaffen ... yes, I can, um es mit den Worten von Bob des Baumeisters und Barak Obama zu bekräftigen. (Übrigens hat sich der Herr Barak hier wohl von Baumeister Bob inspirieren lassen, nur mal so am Rande erwähnt;-)

Ich habe schon einige Artikel verfasst und veröffentlicht. Die durchweg positiven und ermutigenden Kommentare meiner Leser haben mir auch geholfen, meine erste Geschichte zu schreiben, einen Kurzroman, ziemlich kurz, aber ich hoffe spannend. Es geht um eine junge Frau, die im Zug auf dem Weg zur Arbeit einen Mann bemerkt, den sie bald verdächtigt, ein Selbstmordattentäter zu sein. Was kann jemand in solch einer Situation tun? Ist es überhaupt möglich, gelähmt vor Schock irgendetwas zu tun ... gar einen solchen Terroranschlag noch im letzten Moment zu verhindern, oder ist das nur der schiere Wahnsinn? ... Wenn ich einen Verleger gefunden habe, dann sage ich Bescheid!

Monday, October 20, 2008

Montag

Es ist wieder soweit, Semesterhalbzeit und das bedeutet Klassenarbeitszeit in der Schule meiner Kinder. Wie ich diese Phase hasse! Denn jetzt heisst es, Mütter wappnet euch mit viel Zeit und Geduld für das Büffeln MIT eueren Kids. Aber Kinder sind ja bekanntlich lebende Seismographen und merken natürlich schnell, dass die Mama genauso wenig begeistert ist vom Lernen wie sie selber. Und das wiederrum hat zur Folge, dass uns einige erdrückende und zähe Nachmittage bevorstehen.

Als Mutter versuche ich, meinem jüngsten Sprössling gut zuzureden und die Bedeutung seiner Schulbildung für seine Zukunft zu erklären. Aber in Wirklichkeit ist das nur die gute Mine zum bösen Spiel, denn, um ehrlich zu sein, bin ich genauso wenig überzeugt von dem, was ich mit ihm da pauken muss, wie er selber. Die Fakten und Informationen, die wir da zusammen in seinen Kopf pflanzen sollen, sind leider oft genauso interessant, wie das Telefonbuch von Bad Salzuflen auswendig zu lernen. Deshalb sabotiert meine fehlende Begeisterung wohl auch meine ehrgeizigen Versuche, meinem Kind das Lernen schmackhaft zu machen. Es hilft aber nichts von besseren Lehrplänen und Methoden zu fachsimpeln, die, wenn überhaupt, erst nach Schulabschlss meiner Kinder in Kraft treten könnten. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeissen, Augen zu und durch.

Saturday, October 18, 2008

Samstag

Jetzt ist es also offiziel, Madonna lässt sich scheiden. Nun gut, das kann jeder Frau passieren und einer so dominanten Dame bestimmt erst recht, ist es doch schwierig für einen Mann, eine so starke Frau an seiner Seite zu ertragen. Aber trotzdem finde ich diese Frau toll. Also, ihre Arbeit ist nicht mein Geschmack, aber ich finde es bewundernswert, wie sie sich immer wieder neu definiert und kreirt.

So einen Mut möchte ich haben, meine Kreativität so selbstbewusst entfalten zu können, trotz ihrer Mutter- und Ehefrauenrolle; obwohl, die letztere hat ja wohl darunter sehr gelitten und geht gerade deswegen in die Brüche. Ist das der Preis, den Frau dafür zahlen muss, wenn sie so kreativ und dominant ist, dass sie ihrem Mann den Rang abläuft? Ich weiss nicht, ob ich sie darum beneide, aber um ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen beneide ich sie allemal. Sie hat bestimmt nicht zweimal darüber nachgedacht, ob sie diese oder jene Idee verwirklichen soll. Für meine Entscheidung, das zu tun, was ich schon immer beruflich machen wollte habe ich etliche Jahre gebraucht und immer noch schleichen sich Schuldgefühle ein, weil ich neben meiner Mutter- und Hausfrauenpflichten nicht auch noch arbeiten gehe, um Geld zu verdienen. Das würde ich schon gerne tun, aber es braucht halt Zeit. Madonna macht das einfach und die Kohle kommt auch rein. Ich muss mich erst hundertmal selber schubsen und übe mich derweil in Geduld. Aber den Anfang habe ich gemacht, ich versuche mich als freie Schriftstellerin mit meiner ersten Novelle, und denke dabei oft an Madonna.

Friday, October 17, 2008

Freitag

Was ist das Gute am Älter-Werden? Das Gute daran ist, man oder besser frau hat die Zeit überstanden, in der es überaus wichtig erscheint, immer schick und gut auszusehen und anderen, besonders den Männern, zu gefallen. Das soll nicht heissen, dass frau kein Interesse mehr daran hat, sich schick zu machen oder gut auszusehen, aber die Prioritäten haben sich deutlich verschoben. Das perfekte Aussehen zählt nicht mehr zu den wichtigsten Dingen unseres Dasein, mit Ausnahme der bedauernswerten Geschöpfe, für die ihr Äusseres ihr kostbarstes Kapital ist und sich deswegen zurechtschnibbeln lassen, damit man ihr Alter nicht sieht.

Als junge Frau definieren wir uns ja noch oft über das Aussehen. Aber nach einigen Selbsthilfebüchern und emotionalen Berg- und Talfahrten findet frau sich hoffentlich endlich selbst. Selbstfindung- und Erfüllung sind wohl die Zauberwörter in diesem schwierigen Prozess. Auch wenn frau sich auf dieser schwierigen Reise immer einsam und als einziges Exemplar vorkommt, tut es immer wieder gut herauszufinden, dass es eine Menge anderer Frauen gibt, denen es genauso geht. Komisch eigentlich! Habe ich wirklich gedacht, dass die vielen Selbsthilfebücher nur für mich geschrieben wurden? Und plötzlich überkommt einen die Erkenntnis, dass es uns allen so geht, dass jeder und jede sein Päckchen mit auf den Weg bekommen hat und es an uns liegt, was wir daraus machen. Und falls ihr ein gutes Buch in dieser Richtung suchen solltet, dann kann ich nur "Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will" von Barbara Sher empfehlen.

Wednesday, October 15, 2008

Donnerstag

Lange Zeit konnte ich nicht schreiben. Warum? Eigentlich sollte dieser Blog zum Luft Ablassen gedacht sein. Ich bin eine Frau von vielen, vielleicht auch von allen, die es dringend nötig haben, Luft abzulassen. Aber bevor ich richtig angefangen hatte, war die Luft raus. Nicht aus meinem Leben als Frau, sondern aus meiner angestauten Wut als Ehefrau und Mutter.


Genug des Nörgelns und des Selbstmitleids, auch wenn das mal ganz gut tut, darin zu schwelgen. Männer bleiben Männer und Frauen bleiben Frauen. Ich lebe in einer Gesellschaft, wo Männer und Frauen in vielen Bereichen getrennt sind, ob in staatlichen Schulen, in Warteschlangen oder bei Einladungen. Und das ist klasse, wie ich finde. Männerfreie Zonen sind klasse. Auch wenn das in westlichen Ländern ungewöhnlich ist. Und in der Ehe und als Mutter brauche ich auch solche Zonen, Zeitzonen. Dann geht das Miteinander gleich doppelt so gut, oder wieder gut, oder besser, je nach Lage.


Die Männer zu ändern wäre genauso sinnlos wie die Frauen zu ändern. Warum sollten wir uns alle für den anderen ändern? Wir können uns gegenseitig einen Gefallen tun, oder auch ganz viele, aber wir sollten uns immer selber treu bleiben, Männlein wie Weiblein. Also das ist meine neue Richtung, von der ich eigentlich annahm, dass ich sie schon immer eingeschlagen hatte. Aber Lebenserfahrung macht klug, wenn man den Mut hat, sie als solche zu erkennen, und nicht bloss eine Ansammlung von erfreulichen oder weniger erfreulichen Ereignissen darin zu sehen.

In dem Sinne, liebe Frauen der Welt, keep smiling und lasst Euch nicht den Tag von einem Mann verderben, die waren schon immer so;-)

Monday, May 12, 2008

Montag

Mit einem Workoholiker verheiratet zu sein hat nicht nur den Nachteil, dass frau ihn kaum zu sehen bekommt; obwohl das nicht unbedingt ein Nachteil sein muss; sondern, wenn frau ihn dann endlich mal zu sehen bekommt, ist seine Arbeit noch lange nicht vorbei oder aber immer mit dabei.

Das fiel mir eines Morgens ausgerechnet im Auto auf, als ich die Kinder zur Schule brachte. Ich lauschte nämlich einem Bericht über die knifflige Aufgabe von Management Beraterkursen im Radio. Das war so ein interessanter Bericht der BBC und ich dachte daran, wie gerne ich darüber mit meinem Mann diskutieren würde. Doch dann merkte ich, dass ich mir diesen simplen Wunsch eh abschminken konnte, denn wenn mein Mann spät Abends nach Hause kommt und ich tatsächlich noch wach bin, dann hat er eh keine Lust, eine BBC Reportage erzählt zu bekommen. Und morgens ist er mit den Gedanken schon wieder bei seiner Arbeit und interessiert sich immer noch nicht für den interessanten BBC Bericht. Ja und am Wochenende, wenn er sich denn eines gönnt, ja dann gibt es genug andere Themen, über die ich unbedingt mit ihm sprechen muss, weil wir die ganze Woche keine Zeit dazu hatten. Und plötzlich wurde ich sehr traurig.

Warum erst jetzt? Ich glaube, ich wusste es vorher schon, aber irgendwie habe ich auf einmal diese Trauer um die vielen verlorenen Stunden unseres fehlenden Zusammenseins gespührt. Genau in dem Moment als es so richtig interessant wurde in der BBC Reportage.

Friday, May 9, 2008

Freitag

Ach ja, unsere Helden, unsere Prince Charmings, sie sind doch überall gleich auf der ganzen Welt. Diese Zeilen schrieb mir meine Schwester heute morgen:

mein mann sollte das auto sauber machen
wenigstens das
wo er so wenig tut
tat er auch
echt
wirklich
das erste war: wo ist der handfeger?
das zweite: hol mir mal eine muelltuete!
und als ich dann anmerkte
dann koenne ich es auch gleich selber machen
wurde sein gesicht lang
und nun steht der staubsauger vor der haustuere mitten im weg
und die kueche steht voller tueten aus dem auto mit zeug drinne
aber das auto ist sauber!!
maenner sind genial, oder?

Sunday, May 4, 2008

Montag

Es ist gut zu wissen, dass Männer immer alles besser wissen. Am Wochenende sollte ich eine Rede in meinem Toastmasters Club halten. Danach besuchte ich meine Schwiegereltern, wo ich auch meinen lieben Mann antraf. Er bergrüsste mich erfreut und frug nach dem Verlauf meiner Rede. Wohlweisslich erwähnte ich nur den Titel derselben. Mit gönnerhafter Gestik rief er sofort aus, "du hättest mich erst fragen sollen, ich hätte dir gesagt, was du besser hättest sagen sollen". Da fällt frau doch nix mehr ein oder? Ausser lächeln ...

Saturday, April 19, 2008

Sonntag

Das Wort Wochenende kann sich frau eigentlich aus ihrem Wörterbuch streichen lassen. Zumindest das, was mit einem solchen allgemein in Verbindung gesetzt wird. Wir erinnern uns ans Ausruhen, Ausspannen, Aufatmen, .... Ach ja, lang, lang ist es her.

Heute ist es viel mehr zum Aufräumen, Aussortieren, Auspowern gedacht, also d.h. im Kopf jeder viel beschäftigten Mutter und Haushaltsfrau. Das Letztere sind wohl alle Frauen, mit oder ohne Kinder, mit oder ohne Partner, und mit oder ohne Job, ein Leben lang.

Am Wochenende dann hat eine Haushaltsfrau auch endlich mal Zeit, die Arbeiten zu erledigen, die während der Woche liegengeblieben sind. Und egal wie sehr sie sich auch anstrengen mag, nächstes Wochenende sind sie wieder da, die unerledigten Dinge und Pflichten. Sie verfolgen uns wie lästige Mücken und ruinieren einem den schönsten Grillabend, einfach so.

Tuesday, April 15, 2008

Dienstag

Es scheint sich was zu tun. Trotz meinem leichten Hexenschuss, den ich ausgerechnet beim Händewaschen in der Damentoilette eines Nobeleinkaufszentrums kriegen musste, bin ich heute wirklich zufrieden. Mir haben nämlich gleich zwei Verlage positiv auf meine Manuskripteinsendung geantwortet. Es wäre mein erstes veröffentlichtes Buch und dazu müsste ich wahrscheinlich kostenmässig etwas dazusteuern, aber ich habe wenigstens keine Absage bekommen. Das heisst doch schon was, oder?

Ich verstehe selber nicht, dass mein Mann jede Erfolgskleinigkeit so stolz zelebrieren kann. Bei mir hält sich das Freudengefühl immer etwas in Grenzen, weil ich nämlich an 100 andere Dinge denken muss, um die ich mir im Falle meines Erfolges Sorgen mache und die nicht mit meiner Karriere als Schriftstellerin zu tun haben. Wie z.B. wer kümmert sich um die Kinder, wenn ich eine Geschäftsreise machen müsste? Männer sehen das nämlich nicht unbedingt als ihre Pflicht an, wie wir Frauen. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, oh ihr Frauen mit eigener Kreativität, wo auch immer ihr seid. Ich denke an euch.

Sunday, April 13, 2008

Sonntag

Ein Tag ohne klare Strukturen ist wie ein Fluss ohne Bett. Irgendwie fliesst die Energie dann nicht in eine Richtung, sondern verrinnt überall hin. So fühle ich mich oft, wenn ich mir einiges für den Tag vorgenommen hatte und es dann ganz anders kommt. Vielleicht, weil ich den Tag so genau auch wiederrum nicht geplant hatte. Besonders in meiner Rolle als Mutter brauche ich solche klaren Strukturen, sonst kriege ich die Krise.

Aber klare Strukturen schaffen ist leichter gedacht als getan. Eigentlich wollte ich heute einen neuen Kursus beginnen, aber dann stand ich dummer Weise eine halbe Stunde vor dem zugeschlossenen, weil falschen Gebäude und bin daraufhin stattdessen einkaufen gefahren. Und was ich eigentlich zu Mittag kochen wollte, konnte ich nicht bekommen und habe deswegen einfach Fertigessen vom Restaurant gekauft. Den Kindern schmeckts, aber ich ärgere mich über die verlorene Struktur. So Kleinigkeiten können mir manchmal mein emotionales Flussbett überfluten. Mein Mann würde das allerdings nicht verstehen. Der ist eh viel zu viel damit beschäftigt, in die Fussstapfen von Bill Gates zu treten.

Saturday, April 12, 2008

Samstag

Hurra, wir wollen in Urlaub fliegen. Also, nicht sofort, erst im Sommer, vielleicht Anfang July. Wenn's denn klappen sollte und mein überbeschäftigter Mann keinen Rückzieher macht. Und wohin hat mein Mann vorgeschlagen, dass wir reisen? Disneyland Florida! Ja, wenn wir uns das leisten wollen, sonst tut's wohl auch Paris. Und wer soll das alles herausfinden und organisieren? Na klar, ich.

Zugegeben, dieser Vorschlag zum Frühstück hat eine riesen Begeisterung bei den Kids ausgelöst. Ich dagegen musste als aller Erstes an den endlosen Flug denken. Erst nach Europa, dann nach Amerika. Aber das Leuchten in den Augen der Kinder, wer könnte dem widerstehen? Na gut, wofür hat frau Internet!

Habe ich schon erwähnt, dass es eine Menge Zeit zum Planen einer Reise benötigt? Es dauert nämlich schon ewig bis frau die grundlegenden Infos zu Visa und Reiserouten herausgefunden hat. Aber Mama macht das schon. Ich hoffe es, meine Lieben. Heutzutage kann man nicht mehr so einfach in die USA reisen. Mindestens 8 Wochen für ein super teures Touristenvisa und endlose Formalitäten mit verfänglichen Fragen, wie z.b. alle Auslandsaufenthalte der letzten 10 Jahre. Warum musste euer Dad auch so viel in der Weltgeschichte rumreisen? Halleluja!

Wenn ich allerdings zwischendurch die Lust verlieren sollte, fliegen wir halt wie immer "nur" eure Tante und die Grosseltern in Deutschland besuchen. Diese Reisplanung ist auch nicht ohne.

Friday, April 11, 2008

Freitag

Endlich habe ich auch das Bohren von Löchern gelernt. Nein, nicht die in der Decke vor Langeweile, sondern echte. Richtig, ich habe gestern sehr erfolgreich 8 Regale mit je 6 Schrauben an einer dicken Betonwand befestigt, d.h. 48 mal Bohrmaschine mit aller Kraft auf die Wand stemmen, dübeln und schrauben, mit Wasserwaage und allem was dazu gehöhrt, Massarbeit eben. Ich bin stolz auf mich. Meine Haushaltshilfe bemerkte dann so nebenbei, ich sei der Mann im Haus. Könnte man so sagen.

Aber der echte Mann ist gestern Nacht von seiner Geschäftsreise wieder gekommen. Zumindest für ein paar Tage. Und wo ist er nach dem Frühstück gleich wieder hin? Klar, zu seiner Firma. Wer eine internationale Software Frima aufbauen will, der hat ja auch keine Zeit zu Hause den Mann zu mimen. Das macht dann halt die Frau. Die kann nämlich beides. Nur warum können das die Männer nicht?

Wednesday, April 9, 2008

Mittwoch

Selbst ist die Frau. Heute hat das Abflussrohr meines Badezimmerwaschbeckens geleckt. Handwerker kommen hier zu Lande nicht für so einen Pippifatz, also habe ich das Rohr, was zu kurz und nur mit Silikon abgeschmiert war aus der Wand raus gezogen, bin zum Bauladen und habe ein neues Rohr gekauft. Irgendwie habe ich das Ding auch angeschlossen bekommen und jetzt ist es wieder fast dicht. Zumindest kann ich mein Waschbecken wieder benutzen. Übung macht die Meisterin. Und Übung in Handwerksarbeiten habe ich zur Genüge, einschliesslich Wasserhähne auswechseln, bei laufendem Wasser wohlgemerkt, weil sich das Wasser nicht abstellen liess, Steckdosen und Lichtschalter auswechseln, Klimaanlagenfilter reinigen, und Stecker an Elektrogeräte anschliessen, eben alles was einen Haushalt wieder funktionsfähig macht. Wofür waren noch mal Männer gut?

Irgendwie habe ich mich heute auch noch beim Autofahren versessen. Jeden Tag mindestens 50 Kilometer und mehr, Kinder zur Schule befördern und wieder abholen, Nachmittagsprogramm, Einkaufen fahren, alles mit dem Auto, weil bei uns das öffentliche Transportsystem noch in den Kinderschuhen steckt. Ausserdem, wer will schon bei 40 Grad zur Haltestelle latschen und dort Stunden warten. Also muss alles ständig mit dem Auto erledigt werden. Denn drei Kinder sind halt keine Goldfische. Manchmal wünschte ich, sie wären es.

Tuesday, April 8, 2008

Dienstag

Kann frau eigentlich auch an einer Einkaufsdepri leiden? Ich gehe zum verrecken nicht gerne einkaufen, selbst nicht für neue Klamotten. Zu oft war ich schon einkaufen, besonders für die Kinder. Was die nicht alles so brauchen, angefangen von Knetgummi, über Turnschuhe und Kontaktlinsen, bis hin zu Klamotten, von den Nahrungsmitteln ganz zu schweigen, die die lieben Kleinen in null komma nix verputzen können. Ich jedenfalls kann mich gar nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte mal so richtig genüsslich für mich einkaufen war. Ich glaube, das sollte ich mal als nächstes in Angriff nehmen. Meine Garderobe ist schon reif fürs Museum!

Wahrscheinlich hemmen mich aber wie üblich die Finanzen, denn am Ende des Geldes ist meistens noch so viel Monat übrig und dann denkt frau halt an ihre Kinderlein immer zuerst. Die brauchen ja noch dies und wünschen sich doch .das ... Als Mutter stellt man sich oft ständig hinten an, was total unsinning ist. Warum müssen so einfache Lebensinhalte immer so verflixt kompliziert sein?

Hinzu kommen die Probleme auf der Firma meines Mannes, die ich mir mehr zu Herzen nehme, als mir gut tut. Ich wünschte, er nähme sich meine "Familienunternehmens" Probleme auch mal so zu Herzen. Aber das versuche ich ja selbst zu verhindern, damit er nicht noch mehr Druck aushalten muss, als er eh schon hat. Nur meine Druckaufnahmebereitschaft scheint undendlich dehnbar zu sein. Welche Überraschung wenn sie es aber dann doch nicht ist. Frauen sind so schrecklich einfühlsam bei anderen and für ihre eigenen Bedürfnisse so blind. Das macht mich wahnsinnig.

Monday, April 7, 2008

Montag

Wieder mal Ärger in der Schule meines Sohnes. Mein 8 jähriger Sohn hat mir aufgetragen, mich bei der Schulleiterin seiner Jungenschule zu beschweren, denn sein lästiger und grober Klassenkamarad lässt ihn mal wieder nicht in Ruhe. Er hat schon alles versucht, irgnorieren, zurückhauen, brüllen, verpetzen, ausrasten. Es hilft aber diesmal nicht. Wäre ja auch nicht das erste mal. Zumindest haben die paar Taekwondotrainingsstunden endlich was gebracht. Er lässt sich nicht einfach nur rumschubsen, er kann sich nun wehren. Hilft aber anscheinend nicht viel.

Ach ja, als 6-Jähriger in der ersten Klasse hatte er ein ähnliches Problem. Damals ist mein Mann dann gleich hin zur Schule und das Problem war gelösst. Ratz fatz. Warum das heute nicht auch geht? Weil derselbige meint, er könne ja nicht "ständig" Rabatz machen und ausserdem hat er sowieso keine Zeit. Ach so. Meine Liebnatur hat daraufhin auch schon diverse Male in solchen Fällen mit der Supervisorin gesprochen. Doch die väterliche Authorität scheint dort ernster genommen zu werden. Wie ich sowas hasse!

Heute habe ich dann zum ersten Mal in diesem Schuljahr wegen des wiederaufgetauchten Mobbings angerufen. Ich habe das gesagt, was mir meine grosse Tochter geraten hat. Die hat nämlich Übung in der Selbstverteidigung, körperlich wie verbal.Vielleicht kann ich das noch von ihr lernen. Zumindest war die gute Frau danach irgendwie viel ernster drauf als sonst.

Sunday, April 6, 2008

Sonntag

Warum bleibt immer alles an den Frauen hängen? Oder warum behängen wir uns immer mit allem? Männer machen Karriere und Frauen sind das Rückrad derselben. Mein Workoholic-Ehemann muss für seine, ach ne, unsere Firma grad im Ausland schuften, während unsere Kinder Semesterexamen schreiben. Das ist Stress, selbst für die Mutter. Und keiner ist da mit dem frau darüber reden könnte.

Es ist eigentlich wie immer. Nur fällt es mir erst seit wenigen Jahren so richtig auf. Das hat ja ziemlich lange gedauert. Aber früher war ich noch stolz, dass ich alles alleine gemanaged habe. Heute nervt es mich, wahrscheinlich weil es immer schwieriger wird. Kleine Kinder kleine Sorgen, grosse Kinder grosse Sorgen. Vielleicht deshalb. Doch frau darf auch als Mutter ihren eingenen Weg nicht aus den Augen verlieren. Das endet dann meist in einer Katastrophe. Drum hab ich auch endlich meinen ersten Kurzroman zu Ende geschrieben und weggeschickt. Mein erster kleiner oder auch grosser Meilenstein in Richtung Selbstverwirklichung.

Jetzt warte ich auf eine Antwort. Eine klitze kleine positive Antwort würde mir schon völlig ausreichen. Ich hoffe sehr, dass ein Verlag meinen Kurzroman veröffentlichen will. Doch während ein Mann sich seines Erfolges immer sicher zu sein scheint, haben wir Frauen immer so ein "na-ich-weiss-nicht-ob's-auch-wirklich-klappt" Gefühl. Trotz aller starken persönlichen Emanzipations Errungenschaften, es ist ein langer und steiniger Weg bis zur heiss-ersehnten Selbstverwirklichung.