Wednesday, October 29, 2008

Donnerstag Endspurt

Der langersehnte Endspurt ins Wochenende ist da. Das ist wie mit der Vorfreude, die ja angeblich die schönste Freude sein soll. Die Erleichterung im Angesicht des Vorwochenendes baut eine Mutter wieder auf. Nicht frühaufstehen zu müssen, um der Welt und ihren Problemen schon so früh die Stirn zu bieten, das hat was.

Aber was sitzte ich hier so lässig rum und blogge, die Mutter- und Hausfrauenpflicht ruft, denn das Phänomen "Wochenende" existiert nämlich nur in den Köpfen der Mütter als Wunschdenken. In Wirklichkeit existieren Wochenenden nur für Männer und Kinder, und vielleicht auch noch für Nicht-Mütter, obwohl ich nicht darauf wetten möchte. In diesem Sinne, frohes Schaffen, denn es schafft wohl keiner das "bisschen Haushalt" und alles, was sonst noch dazu gehört, ausser wir Frauen.

Tuesday, October 28, 2008

Mittwochsche Sackgasse

Es gibt einen universellen Rat zur Selbstverwirklichung in allen Selbsthilfebüchern, die ich bisher gelesen habe - werde aktiv, tu was, egal was, tu es einfach. Da wird von einer Frau berichtet, die sich in den Kopf gesetzt hatte ein Hundeschlittenrennen zu bestreiten, bevor sie ihren Job kündigen konnte, der sie nicht glücklich machte. Sie hat es geschafft, sie hat bei einem Hundeschlittenrennen mitgemacht und danach hat sie nie wieder Hundeschlittenrennen gefahren, aber sie war bereit, ihr Leben zu verändern. OHa.

Ich habe schon einiges geändert, aber ich komme mir vor, als ob ich immer wieder in einer Sackgasse lande. Meistens um die Mitte der Woche herum. Dann vergeude ich wertvolle Zeit und surfe zu lange im Internet oder mache an der Stelle im Haus sauber, wo es eigentlich noch gar nicht nötig wäre. Ich weiss wohl, dass ich feststecke, das äegert mich ungemein. Aber trotzdem, dass ich aktiv geworden bin und einiges in meinem Leben verändert habe, passiert immer noch nicht das, was ich erwarte.

Was erwarte ich eigentlich? Tja, dass ich einen Verleger für meine Story finde oder ein Magazin oder sonst was konkretes. Ja, konkret soll es sein. Im Moment ist mir noch alles zu strukturlos. Ich brauche und wünsche mir Struktur. Die habe ich aber im Moment nirgends, weder auf der Firma meines Mannes (der macht grad eine neue Filiale auf und ist im Stress), noch in der Schule meines Sohnes (der soll auf eine Privatschule und braucht dafür viel Unterstützung), und auch nicht in meinem Traumberuf als Schriftstellerin (was hilft es wenn ich zwar zu Hause schreiben kann, aber irgendwie immer noch auf eine Bestätigung warte, und zwar in Form von einem offiziell veröffentlichten Text, irgendwo). Das bedeutet, irgendwie stecke ich noch fest und muss herausfinden wo und wie, damit ich etwas dagegen tun kann. Aber das klappt einfach nicht mittwochs ....

Dienstag ... ist die Welt fast wieder in Ordnung

Was für eine Woche. Erst kann ich es nicht lassen an einem fiesen Furunkel solange rumzufummeln, bis ich mir ein riesiges Abzess eingehandelt habe, das jetzt mit Antibiotika behandelt werden muss. Dann hat mein Sohn einen Milchzahn der wackelt, aber nicht gezogen werden kann, weil sich da nämlich auch eine dicke Entzündung drunter eingeschlichen hat, d.h. auch er muss Antibiotikasaft schlucken. Dann finde ich unsere geliebte Katze tot auf der Strasse, wahrscheinlich angefahren von einem dieser hirnverbrannten Wohngebietsnachtrasern und jetzt will mein Sohn auch noch auf eine andere Schule wechseln, weil seine jetzige Schule ihm absolut nicht gefällt. Tja, und das bedeutet wiederrum Stress für die Mama, mich.

Aber frau kämpft ja bekanntlich wie eine Löwin für ihre Jungen. Da kann mich meine bevorstehende Backenzahnimplantation und die Geburtstagsparty meines Sohnes auch nicht mehr aus der Ruhe bringen. Was kommt, kommt, und ich denke "immer mit der Ruhe, nur keine Panik liebe Mütter", solange alle im Grossen und Ganzen körperlich gesund und munter sind, sollten wir uns nicht beschweren. Viel schlimmer scheinen mir Mütter mit schwerkranken Kindern dran zu sein. An die denke ich immer, wenn ich ab und an im Brass bin. Die gehen mir richtig ans Herz.

Wednesday, October 22, 2008

Mittwoch Gedanken

Während die Männer hinter ihrer Beute hinterher jagen, also ihrer Geschäftbeute meine ich natürlich, jagen wir hinter den Kindern her, damit sie ihre Hausaufgaben machen. Das ist furchtbar anstrengend und keine befriedigende Aufgabe, überhaupt nicht. Eigentlich nervt es ungemein und um ehrlich zu sein, wünsche ich mir eigentlich nur, dass mein Sohn endlich gross genug wird, damit er alleine seine Hausaufgaben machen kann und will. Aber das ist Wunschdenken und das ist mir natürlich auch bewusst.

Irgendwann wird er sich nur an seine nervige Mutter erinnern, die den ganzen Nachmittag nichts anderes zu tun hatte, als ihm seine Freude am Spielen und Internet Surfing ständig zu ruinieren. Das Leben ist hart. Danken wird er mir nicht dafür, dass mir seine Bildung sehr viel bedeutet und ich meine Nerven dafür opfere, um aus ihm einen erflogreichen Menschen zu machen. Das ist mir auch schon klar. Und wenn der Frust mich packt dann gehe ich in mein Büro und schreibe weiter an meinem nächsten Buch. Aber das wird noch etwas dauern, vielleicht solange bis mein Sohn endlich lernt, seine Hausaufgaben alleine zu machen.

Tuesday, October 21, 2008

Dienstag - Mein Traum

Jeder Mensch hat wohl einen Traum, oder vielleicht auch mehrere. Manche arbeiten bewusst und zielstrebig daraufhin, aber die meisten verschieben ihren Traum erst mal auf später, wenn die Zeit reif ist. Und viele verlieren ihn dann auch in dieser Zeit. Mütter, zum Beispiel, tun das bestimmt auch oft, weil als Mutter hat frau erst mal alle Hände voll zu tun, mit den lieben Kleinen natürlich. Und das dauert bis die mal gross genug sind, damit Mama wieder genug Zeit hätte für ihren Traum und die Kiddies nur noch nebenher bekümmern muss.

Bei mir ist diese Zeit jetzt gekommen. Mein Traum ist mir nicht verloren gegangen, obwohl er eine ganze Weile verschüttet war. Ich habe ihn mühselig wieder ausgegraben und arbeite jetzt daran, Schriftstellerin zu werden. Nach einigen Selbsthilfebüchern, wovon ich ja auch schon eines erwähnt habe, denke ich jetzt nicht mehr, dass ich nicht gut genug bin, um meinen Traum verwirklichen zu können. Ich kann es wirklich schaffen ... yes, I can, um es mit den Worten von Bob des Baumeisters und Barak Obama zu bekräftigen. (Übrigens hat sich der Herr Barak hier wohl von Baumeister Bob inspirieren lassen, nur mal so am Rande erwähnt;-)

Ich habe schon einige Artikel verfasst und veröffentlicht. Die durchweg positiven und ermutigenden Kommentare meiner Leser haben mir auch geholfen, meine erste Geschichte zu schreiben, einen Kurzroman, ziemlich kurz, aber ich hoffe spannend. Es geht um eine junge Frau, die im Zug auf dem Weg zur Arbeit einen Mann bemerkt, den sie bald verdächtigt, ein Selbstmordattentäter zu sein. Was kann jemand in solch einer Situation tun? Ist es überhaupt möglich, gelähmt vor Schock irgendetwas zu tun ... gar einen solchen Terroranschlag noch im letzten Moment zu verhindern, oder ist das nur der schiere Wahnsinn? ... Wenn ich einen Verleger gefunden habe, dann sage ich Bescheid!

Monday, October 20, 2008

Montag

Es ist wieder soweit, Semesterhalbzeit und das bedeutet Klassenarbeitszeit in der Schule meiner Kinder. Wie ich diese Phase hasse! Denn jetzt heisst es, Mütter wappnet euch mit viel Zeit und Geduld für das Büffeln MIT eueren Kids. Aber Kinder sind ja bekanntlich lebende Seismographen und merken natürlich schnell, dass die Mama genauso wenig begeistert ist vom Lernen wie sie selber. Und das wiederrum hat zur Folge, dass uns einige erdrückende und zähe Nachmittage bevorstehen.

Als Mutter versuche ich, meinem jüngsten Sprössling gut zuzureden und die Bedeutung seiner Schulbildung für seine Zukunft zu erklären. Aber in Wirklichkeit ist das nur die gute Mine zum bösen Spiel, denn, um ehrlich zu sein, bin ich genauso wenig überzeugt von dem, was ich mit ihm da pauken muss, wie er selber. Die Fakten und Informationen, die wir da zusammen in seinen Kopf pflanzen sollen, sind leider oft genauso interessant, wie das Telefonbuch von Bad Salzuflen auswendig zu lernen. Deshalb sabotiert meine fehlende Begeisterung wohl auch meine ehrgeizigen Versuche, meinem Kind das Lernen schmackhaft zu machen. Es hilft aber nichts von besseren Lehrplänen und Methoden zu fachsimpeln, die, wenn überhaupt, erst nach Schulabschlss meiner Kinder in Kraft treten könnten. Also bleibt uns nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeissen, Augen zu und durch.

Saturday, October 18, 2008

Samstag

Jetzt ist es also offiziel, Madonna lässt sich scheiden. Nun gut, das kann jeder Frau passieren und einer so dominanten Dame bestimmt erst recht, ist es doch schwierig für einen Mann, eine so starke Frau an seiner Seite zu ertragen. Aber trotzdem finde ich diese Frau toll. Also, ihre Arbeit ist nicht mein Geschmack, aber ich finde es bewundernswert, wie sie sich immer wieder neu definiert und kreirt.

So einen Mut möchte ich haben, meine Kreativität so selbstbewusst entfalten zu können, trotz ihrer Mutter- und Ehefrauenrolle; obwohl, die letztere hat ja wohl darunter sehr gelitten und geht gerade deswegen in die Brüche. Ist das der Preis, den Frau dafür zahlen muss, wenn sie so kreativ und dominant ist, dass sie ihrem Mann den Rang abläuft? Ich weiss nicht, ob ich sie darum beneide, aber um ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen beneide ich sie allemal. Sie hat bestimmt nicht zweimal darüber nachgedacht, ob sie diese oder jene Idee verwirklichen soll. Für meine Entscheidung, das zu tun, was ich schon immer beruflich machen wollte habe ich etliche Jahre gebraucht und immer noch schleichen sich Schuldgefühle ein, weil ich neben meiner Mutter- und Hausfrauenpflichten nicht auch noch arbeiten gehe, um Geld zu verdienen. Das würde ich schon gerne tun, aber es braucht halt Zeit. Madonna macht das einfach und die Kohle kommt auch rein. Ich muss mich erst hundertmal selber schubsen und übe mich derweil in Geduld. Aber den Anfang habe ich gemacht, ich versuche mich als freie Schriftstellerin mit meiner ersten Novelle, und denke dabei oft an Madonna.

Friday, October 17, 2008

Freitag

Was ist das Gute am Älter-Werden? Das Gute daran ist, man oder besser frau hat die Zeit überstanden, in der es überaus wichtig erscheint, immer schick und gut auszusehen und anderen, besonders den Männern, zu gefallen. Das soll nicht heissen, dass frau kein Interesse mehr daran hat, sich schick zu machen oder gut auszusehen, aber die Prioritäten haben sich deutlich verschoben. Das perfekte Aussehen zählt nicht mehr zu den wichtigsten Dingen unseres Dasein, mit Ausnahme der bedauernswerten Geschöpfe, für die ihr Äusseres ihr kostbarstes Kapital ist und sich deswegen zurechtschnibbeln lassen, damit man ihr Alter nicht sieht.

Als junge Frau definieren wir uns ja noch oft über das Aussehen. Aber nach einigen Selbsthilfebüchern und emotionalen Berg- und Talfahrten findet frau sich hoffentlich endlich selbst. Selbstfindung- und Erfüllung sind wohl die Zauberwörter in diesem schwierigen Prozess. Auch wenn frau sich auf dieser schwierigen Reise immer einsam und als einziges Exemplar vorkommt, tut es immer wieder gut herauszufinden, dass es eine Menge anderer Frauen gibt, denen es genauso geht. Komisch eigentlich! Habe ich wirklich gedacht, dass die vielen Selbsthilfebücher nur für mich geschrieben wurden? Und plötzlich überkommt einen die Erkenntnis, dass es uns allen so geht, dass jeder und jede sein Päckchen mit auf den Weg bekommen hat und es an uns liegt, was wir daraus machen. Und falls ihr ein gutes Buch in dieser Richtung suchen solltet, dann kann ich nur "Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will" von Barbara Sher empfehlen.

Wednesday, October 15, 2008

Donnerstag

Lange Zeit konnte ich nicht schreiben. Warum? Eigentlich sollte dieser Blog zum Luft Ablassen gedacht sein. Ich bin eine Frau von vielen, vielleicht auch von allen, die es dringend nötig haben, Luft abzulassen. Aber bevor ich richtig angefangen hatte, war die Luft raus. Nicht aus meinem Leben als Frau, sondern aus meiner angestauten Wut als Ehefrau und Mutter.


Genug des Nörgelns und des Selbstmitleids, auch wenn das mal ganz gut tut, darin zu schwelgen. Männer bleiben Männer und Frauen bleiben Frauen. Ich lebe in einer Gesellschaft, wo Männer und Frauen in vielen Bereichen getrennt sind, ob in staatlichen Schulen, in Warteschlangen oder bei Einladungen. Und das ist klasse, wie ich finde. Männerfreie Zonen sind klasse. Auch wenn das in westlichen Ländern ungewöhnlich ist. Und in der Ehe und als Mutter brauche ich auch solche Zonen, Zeitzonen. Dann geht das Miteinander gleich doppelt so gut, oder wieder gut, oder besser, je nach Lage.


Die Männer zu ändern wäre genauso sinnlos wie die Frauen zu ändern. Warum sollten wir uns alle für den anderen ändern? Wir können uns gegenseitig einen Gefallen tun, oder auch ganz viele, aber wir sollten uns immer selber treu bleiben, Männlein wie Weiblein. Also das ist meine neue Richtung, von der ich eigentlich annahm, dass ich sie schon immer eingeschlagen hatte. Aber Lebenserfahrung macht klug, wenn man den Mut hat, sie als solche zu erkennen, und nicht bloss eine Ansammlung von erfreulichen oder weniger erfreulichen Ereignissen darin zu sehen.

In dem Sinne, liebe Frauen der Welt, keep smiling und lasst Euch nicht den Tag von einem Mann verderben, die waren schon immer so;-)